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Die ersten Küken des Jahres 2021 waren Araucanas... und nicht die eigenen (Fast schon ein Jahresrückblick)

Die ersten Küken des Jahres 2021 waren Araucanas... und nicht die eigenen (Fast schon ein Jahresrückblick) araucanas huhn küken brutautomat Araucanas-Küken beim Schlüpfen
Araucanas-Küken beim Schlüpfen

Es ist wieder mal passiert. Des Geflügelhalters schlimmster Feind, der Fuchs, hat erneut zugeschlagen. Doch dieses mal war nicht ich selbst betroffen, sondern ein langjähriger Freund. 

Sein Hühnerbestand bestand aus einer bunten Araucanas-Mischung. Fast alle wurden getötet und fortgeschleppt. Nur ein Huhn überlebte. Die Familie ist sich bis heute einig: Ausgerechnet das häßlichste Huhn konnte sich retten. Und es soll seit dem Besuch des Fuchses nur noch ein einziges Ei gelegt haben. 

Was nun? Ich konnte nur dazu raten, alle verbliebenen Eier des Hühnerbestandes, die man noch auftreiben konnte, zu mir zu bringen und bebrüten zu lassen. Her mit allen Eiern, die noch im Kühlschrank zu finden waren.

Angesichts der damaligen Apriltemperaturen hatte ich gar keine Motivation, einen Brutvorgang mit Eiern aus dem eigenen Tierbestand zu starten. Bei Nachttemperaturen um -5°C und 23 Frosttagen / Monat machte es auch gar keinen Sinn. Die Eier bekommen gleich nach dem Legen einen "Schock".

Doch für die Rettung eines Tierbestandes lohnte es sich schon, den Brüter anzuwerfen. Und schau an, nach 21 Tagen erblickten ein paar kleine Knäuel das Licht der Welt. Sie wuchsen recht schnell heran und wurden nach 7 Wochen abgeholt. Wegen der Kälte waren sowohl das Brüten als auch die Aufzucht recht energieintensiv. Ein dichter Wolkenpfropfen hing wochenlang über dem Tal. Solarstrom kam so gut wie keiner vom Dach.

Der April 2021 hatte bei uns eine Monatsmitteltemperatur von 3.2 °C und ähnelte vom Verlauf her dem April des Hochwasserjahres 2013. Die Grünlandtemperatursumme wurde im April 2021 noch später erreicht als in 4/2013. 

Am 9.11.2021 als "Jahresrückblick" weitergeschrieben: Der April 2021 war bei uns der kälteste April seit 2006. Der Mai 2021 war im Erzgebirge der kälteste Mai, ebenfalls seit 2006. Ihm folgen als kälteste Monate der Mai 2019, Mai 2020, Mai 2010 oder anders gesagt: Seit 2010 waren nur der Mai 2012 und 2016 richtig warm. Der Mai 2016 war sogar der wärmste seit 2007. Derzeit wird der Mai von Jahr zu Jahr kälter.

Der Juni war einigermaßen angenehm, es war dann auch gleich -wegen 2 Wochen schönen Wetters- der zweitwärmste Juni seit 2006. Diese zwei Wochen haben wir zum exzessiven "Heumachen" genutzt, auch wenn die Vegetation längst noch nicht reif dafür war. Das Gras war noch viel zu niedrig gewachsen und hatte einen zu geringen Rohfaseranteil. Doch wie sich danach herausstellte: Es gab in diesem Jahr kein zweites Zeitfenster gleicher Länge und mit gleichen Temperaturen, um "Heu zu machen".

Der Juli war mittelmäßig warm, der August war dann wieder der kälteste Augustmonat seit 2006. Er lag knapp 6 Grad unter dem wärmsten August von 2015 und zwei Grad unter dem Durchschnittswert.

September und Oktober waren "so lala"... und lagen einigermaßen im Durchschnitt. Was in diesem Jahr besonders sörend war: Die aus den Vorjahren fehlenden Niederschläge wurden in diesem Jahr von der Natur wieder ausgeglichen. Bis zu 50 Liter in 48 Stunden und 185 Liter /m² in 30 Tagen wurden im August gemessen.

Von Mai 2021 bis Ende August 2021 fielen in Holzhau 786 Liter Regen pro Quadratmeter. 

Allerdings hatte der viele Regen auch Vorteile: Der Wald, welcher in den letzten Jahren gar gruselig aussah, hat sich wieder erholt. Selbst Bäume, die ich schon zum Fällen markiert hatte, trieben wieder aus. Der erzgebirgische Fichtenwald zeigt sich an vielen Orten nicht mehr in grauem Braun, sondern in saftigem Grün. Und auch die Wiesen sahen im Sommer nicht dürr und braun aus. Auch sie blieben bis zum Herbst wunderschön grün.

Im Gewächshaus und im Garten waren die Erfolge recht dürftig. Die Kartoffeln wuchsen schlecht. Unsere eigene Ernte war so miserabel, dass ich restlichen Kartoffeln (u.a. "Blauer Schwede") in der Erde gelassen habe. Die Agrargenossenschaften haben Probleme mit Reklamationen, weil die Kunden die braunfaulen, übel riechenden Kartoffeln zurückbringen.

Auf manchen Feldern sieht man Flächen, auf denen der Mais nicht abgeerntet wurde. Schaut man sich die Maiskolben an, verschimmelt die Ernte auf dem Halm. Es gab bereits eine Preissteigerung beim Mais. Aus diesem Grund habe ich direkt beim Erzeuger eingekauft und eine Menge genommen, die über meinem derzeitigen Bedarf liegt. Unseren eigenen Mais haben wir -weil er nicht reifte und dann vom Frost geschädigt war- als ganze Pflanze an die Kaninchen verfüttert.

Die im Frühjahr ausgesäten Pflanzen wuchsen schlecht. Entweder sie keimten gar nicht erst, erfroren, wuchsen sehr langsam oder wurden von Ameisen und Schnecken abgefressen. Die Ameisenplage war bis Juni schlimm, danach begann die Schneckenplage. Erstmals wurde auch die Tigernacktschnecke gesichtet. Wir hatten noch nie solch hohe Ameisenhügel auf dem Grundstück, erst recht nicht in dieser Menge.

Sonnenblumen und Rüben keimten zwar, wurden aber beizeiten von Spatzen, Ameisen und Schnecken "abgeerntet". Die Pflanzen wurden keine 10 Zentimeter hoch.

2021 war kein gutes Gartenjahr. Angesichts der allgemeinen Umstände (Preissteigerungen beim Futter, geringste Nachfrage nach Wachteleiern von Seiten der Gastronomie wegen Lockdown usw.) habe ich meinen Tierbestand reduziert.

 


 

 

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