Echt Erzgebirge Wachteln

Wachteln im Erzgebirge

www.wachteln-im-erzgebirge.de

Häufige Frage: Meine Wachteln wollen immer raus! - Wenn im Wachtelstall Streit herrscht

Häufige Frage: Meine Wachteln wollen immer raus! - Wenn im Wachtelstall Streit herrscht wachteln legewachteln streit hahn henne flucht Drei meiner ersten Japanischen Legewachteln
Drei meiner ersten Japanischen Legewachteln

Japanische Legewachteln sind im Regelfall ruhige und friedliche Tiere. Aber sie können auch ganz anders sein. Ab und zu gibt es Streit im Stall.

Man hört es schon, wenn man an den Wachtelstall herantritt: Wildes Gerenne, das Rasseln der Schnäbel am Maschendraht, hektisches Flügelschlagen. Ein untrügliches Zeichen, dass in der Gruppe Unruhe herrscht. Wenn dann auch noch Wachteln mit blutig gehackten Köpfen im Stall sitzen, ist man oft ratlos.

Meist treten diese Symptome auf,

  • wenn die Wachtelhähne gegenüber den Hennen allzu fordernd werden
  • wenn sich Wachtelhähne um die Wachtelhennen streiten
  • wenn Wachtelhennen ihre interne Hackordnung neu klären wollen
  • wenn neue Wachteln in die Gruppe gekommen sind
  • wenn neue Zuchtgruppen zusammengestellt werden
  • wenn eine Wachtel, welche in der Rangordnung höher stand, plötzlich aus der Gruppe entnommen wird oder stirbt. (Auch dann wird die Rangordnung in der Gruppe neu geregelt)

Selbst bei Wachtelküken, die seit dem Schlupf gemeinsam und friedlich aufgewachsen sind, kommt es mit Eintritt der Geschlechtsreife zu Rangeleien, die oft blutig oder gar tödlich enden. Diese Kämpfe treten plötzlich "aus dem Nichts" heraus auf, hängen aber mit der Ausprägung des Geschlechts bzw. der Hormonumstellung ("Pubertät")  zusammen. Bei Wachteln beginnt das meist 6 bis 8 Wochen nach dem Schlüpfen.

Ab diesem Punkt reift beim Wachtelfreund die Erkenntnis, dass Wachteln gar nicht so "süß", "ruhig" und "niedlich" sind, sondern ihren genetischen Veranlagungen folgen. Revierstreitigkeiten oder Kämpfe der Herren um die Weibchen gibt es überall im Tierreich.

Streitereien in Wachtelgruppen, die als "bunte Truppe" gehalten werden, treten meist öfter auf und werden auch brutaler ausgetragen. Viele Wachtelhalter lieben die "bunte Truppe", müssen dann jedoch auch in Kauf nehmen, dass sich Wachteln mit unterschiedlicher Gefiederfärbung häufiger in die "Haare" bekommen als Tiere des gleichen Farbschlages.

Die Enge des Stalles - und sei er noch so groß- genügt oft nicht, um zwischen rivalisierenden Tieren ausreichend Abstand zu gewähren. Man erkennt die Situation, wenn Wachteln bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchen, aus dem Stall zu entwischen. In der Wildnis nennt man diese Erscheinung "Populationsdruck". Unterlegene, gestresste Tiere suchen sich in der Wildnis entweder ein neues Revier oder werden zur Beute von Fressfeinden. In einem begrenzten Lebensraum (Stall, Voliere) besteht die Möglichkeit, sich ein neues Revier zu suchen, dagegen nicht.

Auch mir ist es schon passiert, dass Wachtelhähne entwischt sind. Direkt nach dem Öffnen der Stalltür flog beispielsweise ein junger Hahn direkt neben meinem Kopf hinaus, stieg auf und war wenige Sekunden später auf der anderen Seite der Wiese - uneinholbar. Beeindruckend, was ein Wachtelhahn bei seinem ersten Freiflug leisten kann. Ich habe den Hahn trotz mehrstündiger Suche nicht wiedergesehen.

Man kann die aufgeheizte Stimmung im Wachtelstall nur entschärfen, indem man die Zahl der Hähne reduziert, die Tiere trennt oder den Stall / Auslauf vergrößert.

Übrigens: Wenn man zwei blutüberströmte Streithähne, die kaum noch reagieren, extra setzt, gehen sie nach kurzer Zeit wieder aufeinander los. Man könnte ja vermuten, dass sich zwei entkräftete, blutende Tiere nicht mehr gegenseitig weh tun.

Aber: Man muss sie wirklich einzeln halten. Die Theorie, dass sich zwei verletzte Tiere nichts mehr antun, ist also falsch. Der Kampf wird gnadenlos fortgeführt, bis ein Tier stirbt oder das Weite sucht.

Meine oft monatelangen Versuche, lädierte Wachtelhähne wieder aufzupäppeln, fruchteten nur selten. Die Fleischwunden an den aufgehackten Köpfen heilen nur schwer und es wachsen auch nach der Mauser kaum Federn nach. Für die Zucht sind solche Tiere nicht verwendbar, weil ihr Körper sämtliche Kraft für die Heilung braucht. Man sollte bei derart schweren Verletzungen schnellstmöglich entscheiden, ob man das verletzte Tier länger leiden lassen will.

 

Kommentare und Meinungen zu diesem Artikel