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Vor und nach dem Brüten: Brutmaschine gewissenhaft reinigen

Vor und nach dem Brüten: Brutmaschine gewissenhaft reinigen brutautomat brutmaschine reinigen desinfizieren Brutautomat RCOM 20 nach einem Brutvorgang mit Marans. Reinigung dringend erforderlich.
Brutautomat RCOM 20 nach einem Brutvorgang mit Marans. Reinigung dringend erforderlich.

Vor jedem Brutvorgang muss der Brutautomat gründlich und gewissenhaft gereinigt werden. Nach dem Brüten ist es empfehlenswert, sich auch das Innenleben der Brutmaschine genauer anzuschauen. Lüfter und ihre Schutzgitter sehen schon nach 1-2 Brutvorgängen wie ein Mäusenest aus. Die kleinen Fusselchen stammen von den Flaumfedern der Küken. Winzige Stückchen der Eierschalen, von den schlüpfenden Küken herausgepickt, liegen in allen Ecken. Also: Brutautomat öffnen bzw. zerlegen, auspinseln, mit Druckluft vorsichtig ausblasen und den Staub absaugen.

Arbeitsschutzhinweis: Staubschutzmaske tragen.

Manche Geräte müssen dazu leider mit dem Schraubenzieher zerlegt werden (Achtung, Garantieverlust!?). An manche Stellen kommt man aber ohne Schraubenzieher einfach nicht heran. Weiß der Himmel, was sich die Hersteller da gedacht haben. Beispielsweise muss man beim Janoel 12 mehrere Schrauben lösen, um das verschmutzte Oberteil mit Heizung und Lüftung säubern zu können.  

Wenn man die Lüfter mit Druckluft reinigt, muss der Lüfterrotor festgehalten werden. Andernfalls kann das Lager beschädigt werden und der Brutautomat fängt an zu rumpeln.

Ratternde Lüfter muss man übrigens nicht durch Originalersatzteile ersetzen lassen. Schauen Sie im Web bei den Computerhändlern nach. Dort findet man bei den Server - Ersatzteilen fast jeden exotischen Lüfter. Diese Lüfter sind für den professionellen Dauereinsatz geeignet. Schließlich sollen Server mehrere Jahre hindurch störungsfrei arbeiten.

Drehzahl, Maße und Spannung müssen unbedingt übereinstimmen. Sollten die Steckkontakte nicht zum Brüter passen (Das ist wahrscheinlich der Regelfall), greift man mutig zum Seitenschneider, lötet die Kabel direkt zusammen und zieht Schrumpfschlauch darüber. Mit einem Föhn oder einer Heißluftpistole fixiert man den Schrumpfschlauch auf dem Kabel.

Ist die Brutmaschine von losen Partikeln befreit, sollte man sie mit einem Desinfektionsmittel besprühen. Dazu verwendet man so genannte kombinierte Desinfektionsmittel. Fungizide sollen Pilze vernichten, Bakterizide rotten Bakterien aus. Manche Reinigungsmittel geben sogar an, "Hepatitis-B"-Viren, Novoviren, H1N1- und EHEC-Erreger abzutöten. Im Zusammenhang mit EHEC frage ich mich immer schmunzelnd, ob ich meine Gurken im Gewächshaus auch mit diesen chemischen Kampfmitteln putzen soll? Immerhin ist EHEC vor einigen Jahren an Gurken aufgetreten.

Ich habe mir bisher keinen teuren Spezialreiniger gekauft. In den letzten beiden Jahren habe ich meinen Brutautomaten mit einem desinfizierenden "Hygiene-Spray" gereinigt, der bei einer großen Lebensmittelkette zu haben ist, weniger als 2 Euro kostet und ein rotes "K" auf dem Etikett hat.

Mit einem sauberen Pinsel oder Lappen wischt und trocknet man den Innenbereich nach dem Einsprühen wieder ab.  

Besonderes Augenmerk gilt dem Behälter für das Wasser und dem dazugehörigen Verdunster. Ginge es nach dem Willen der Hersteller, müsste man für den Brutvorgang destilliertes Wasser verwenden. Kalk, Chlor und Algen hinterlassen nämlich im Brutautomaten ihre Spuren. Mit Wattestäbchen, KFZ-Polierwatte oder Filterwatte vom Aquarium kann man den Schmutz entfernen.

Dem Kalk rückt man mit Essig zu Leibe. An den Gehäuseteilen mit Messern oder ähnlichen Werkzeugen zu kratzen, sollte man unterlassen.

Komplizierte Formen lassen sich hervorragend mit Zahnprotesenreiniger (Corega-Tabs o.ä.) pflegen. Man baut die zu reinigenden Teile aus der Brutmaschine aus, legt sie in einen Behälter mit Wasser und gibt mehrere Reiniger-Tabs hinzu. Nach 24 Stunden kann man die Wassertanks, Leitungen und Verdunster durchspülen und wieder in den Brutautomaten einsetzen.

Die Elektronik muss man vorsichtig behandeln! Es ist darauf zu achten, dass die Fühler für Temperatur und Luftfeuchte sauber sind. Sollten sie verschmutzt sein, geben sie falsche Messwerte an die Elektronik weiter. Ein mit feuchten Federchen verklumpter Feuchtesensor wird immer eine hohe Luftfeuchtigkeit messen und auf Änderungen der Luftfeuchte im Brutraum träge reagieren. Das führt dazu, dass die Brut zu trocken erfolgt. Der Wachtelfreund fragt sich dann, was er wohl falsch gemacht hat und kommt möglicherweise zu dem Ergebnis, dass die Bruteier nichts getaugt haben.

Nach dem erfolgreichen Zusammenbau des Brüters kann der nächste Brutvorgang beginnen. 

 

 

 

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