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Wachtelstall selbst gebaut: Türen oder Klappen am Wachtelstall?

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Experimentalbau: Wachtelstall mit Türen und Klappen

Als ich meinen ersten größeren Wachtelstall baute, stellte sich die Frage: "Baue ich Türen oder Klappen an den Wachtelstall"? Beide Varianten schienen mir sowohl Vorteile als auch Nachteile zu bieten. Da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich kurzerhand beides an den Wachtelstall geschraubt - in der Hoffnung, dass sich ein System auf Dauer durchsetzen wird.

Die Idee, jede Stallebene jeweils mit nur einer großen Tür zu versehen, fiel bei mir sofort unter den Tisch. Da ich meine Zuchtgruppen anfangs in einem leeren Kaninchenstall gehalten habe, stellte ich schnell fest, dass eine Tür über die gesamte Breite des Wachtelstalles eine sehr unsichere Sache ist. Also kamen von Anfang an nur geteilte Türen infrage.

Hier meine ursprünglichen Überlegungen: Bei geteilten Türen öffnet man am Wachtelstall weniger Fläche, so dass die Chance geringer ist, dass eine Wachtel entwischen kann. Türen haben aber beim Arbeiten im Wachtelstall den Nachteil, dass man in der Mitte eine feste Anschlagleiste braucht, welche das Ausmisten etwas erschwert.

Klappen bieten die volle Arbeitsbreite. Beim Ausmisten stören sie, wenn man sie mit den Scharnieren nach unten montiert. Der ganze Mist bleibt im Maschendraht hängen. Gleichzeitig sind nach unten öffnende Klappen bei der täglichen Arbeit unhandlich. Die Klappe muss erst einmal am eigenen Kopf vorbei, damit man vollen Zugriff auf das Innere des Stalles hat. Wenn eine Wachtel ausbüchsen will, muss man das Arbeitswerkzeug fallen lassen, sich die Klappe blitzschnell greifen und mit einem schwungvollen Bogen nach oben ziehen. Vorher muss erst noch das Gesicht nach hinten, sonst haut man sich die Klappe ans Kinn. Das dauert zu lange. Bis dahin sitzt die Wachtel am anderen Ende des Grundstückes, genießt ihre neue Freiheit und lacht sich eins. Sie lacht zwar nur, bis der Habicht kommt, aber immerhin.

Schraubt man die Klappen mit den Scharnieren nach oben, braucht man beim längeren Arbeiten am Wachtelstall einen kurzen, auf die jeweilige Länge angepassten Sturmhaken. Damit kann man die Klappe ganz nach oben ziehen und an der Öse einhängen, ohne dass die Klappe beim Ausmisten stört. Vorteilhaft ist, dass man bei kurzzeitigen Tätigkeiten die Klappe anheben und wieder fallen lassen kann. Die Klappe schließt faktisch durch die Schwerkraft "automatisch".

Die Wachteln trauen sich nicht durch den schmalen Spalt, der bei der unverschlossenen Klappe vorhanden sein kann. Wenn sie mit dem Schnabel gegen die Klappe tippen, wackelt alles und wirkt auf sie nicht vertrauenserweckend. Für uns als Wachtelhalter ist das von Vorteil. Schließlich kann es passieren, dass man sich "nur mal kurz" umdreht, um nach einem Werkzeug zu greifen, ohne den Wachtelstall zu verriegeln. Magnetschnapper aus dem Möbelbau können die fallende Klappe vorübergehend halten und das Pendeln der Klappe stoppen. Für die Wachteln ist die Klappe dann offenbar "zu", sobald sie nach unten fällt. Natürlich braucht die Klappe auf Dauer eine Verriegelung, beispielsweise mit einer Drahtüberfalle.

Nachteilig ist nach wie vor, dass man den Stall in seiner vollen Breite öffnet. Beim Ausmisten ist das für alle Beteiligten Streß. Der Reinigungsvorgang geht zwar wesentlich schneller. Man hat aber eine höhere innere Anspannung, weil man darauf aufpassen muss, dass keine Wachtel verloren geht. Das überträgt sich auf die Tiere.

Optimal wären aushängbare Klappen. Dazu müsste man jedoch alle Wachteln vor dem Ausmisten aus dem Wachtelstall nehmen und vorübergehend anderweitig unterbringen. Das bringt noch mehr Unruhe in den Wachtelbestand. Man hat aber danach beim Ausmisten alle Zeit der Welt, sofern die Wachteln in der Zwischenzeit gut untergebracht sind. 

Geteilte, kleine Türen haben sich bei mir in der täglichen Arbeit am besten bewährt. Man sollte nur darauf achten, dass sie hoch genug sind. Ich habe manchmal Probleme, die Tränken und Futterautomaten hindurch zu bekommen. Als ich den Stall gebaut habe, waren die Einrichtungsgegenstände eine Nummer kleiner. Die Türen habe ich mit Magnetschnappern (Magnetschnäpper) aus dem Möbelbau gesichert. Wenn sie richtig eingestellt sind, ist die Tür beim Arbeiten erst einmal "zu", ohne arretiert zu sein. Auch diese Türen haben eine "richtige Verriegelung" mit einer so genannten "Drahtüberfalle". Man bekommt diese "Magnetschnäpper" nach wie vor in Baumärkten oder online.

Momentan überlege ich, ob ich mal eine Variante mit unsymmetrisch geteilten Türen testen sollte. Man hätte quasi eine kleine Öffnung für die alltäglichen Handgriffe und eine größere Tür, wenn man Tränken oder Futterautomat austauschen muss. 

Nachdem ich hier eine ganze Reihe von Vor- und Nachteilen sowie Erfahrungswerten dargestellt habe, möchte ich nur abschließend erwähnen, dass ich bei einigen Ebenen schon wieder Türen eingebaut habe. Die Türen mit den zusätzlichen Magnetschnappern haben sich bei mir so gut bewährt, dass ich sie jetzt auch bei einigen Kaninchenstalltüren eingebaut habe.

 

 

 

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