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Über den Nährwert der Wachteleier - Sind Wachteleier gesünder als Hühnereier?

Über den Nährwert der Wachteleier - Sind Wachteleier gesünder als Hühnereier? wachtelei nährwert wachteleier Wachteleier - Jede Wachtel macht ihren individuellen Stempel auf das Ei
Wachteleier - Jede Wachtel macht ihren individuellen Stempel auf das Ei

Eins ganz zu Anfang: Wachteleier sind eine Delikatesse und daher für Genießer und Kenner bestens geeignet. Die Wachtelhaltung ist wesentlich komplizierter, teurer und aufwändiger als die Hühnerhaltung. Das fängt schon beim "wesentlich höheren Preis" des Kükenfutters an. Okay, wir wollen ehrlich sein: Wachtelkükenfutter ist nahezu doppelt so teuer und man füttert es fast 6 Wochen lang.

Als zweites muss man wissen, dass die Verpackungen für die kleinen Wachteleier mindestens doppelt, schlimmstenfalls drei mal so teuer sind wie eine wesentlich größere Verpackung für 10 Hühnereier.

Preisbildend sind weiterhin die geringe Lebensdauer bzw. die nach etwa 1,5 Jahren nachlassende Legeleistung der Wachtelhennen, die erhöhten Kosten für qualitativ hochwertiges Futter und die umfangreiche Sachkenntnis, die für die erfolgreiche Wachtelhaltung nötig ist. 

Der wesentlich kleinere Markt führt bei Wachteleiern dazu, dass es nur wenige Großanbieter gibt.

Es ist also nachvollziehbar, dass sich das alles beim Preis der Wachteleier niederschlagen muss.

Wer einfach nur ein billiges Ei haben möchte, sollte Hühnereier aus der Massentierhaltung erwerben.

Zu den Nährwerten: Die im Internet verfügbaren Nährwerttabellen geben 100g Wachtelei meist mit "rund 11 Stück" an. Meine eigenen Messungen zeigen jedoch, dass ein Wachtelei durchschnittlich 15 Gramm wiegt. Es entspräche etwa 7 Eiern, wenn man die Schale berücksichtigt.

Pro 100 Gramm Wachtelei werden 

  • Rund 150 Kilokalorien
  • Ca.  13 Gramm Eiweiß
  • 11 Gramm Fett
  • 1 Gramm Kohlenhydrate

konsumiert. Die Werte können meiner Meinung nach leicht schwanken, weil sie vom Alter, von der Ernährung und der Gesamtkonstitution der jeweiligen Wachtelhenne abhängen.

Andere Veröffentlichungen geben die Werte pro Ei an, wobei ein Ei 14 Kilokalorien haben soll. Auch hier wird fast immer davon ausgegangen, dass das Wachtelei etwa 10-11 Gramm wiegt.

Im Internet existiert eine Vielzahl von Mythen, welche den Wachteleiern eine angeblich heilende Wirkung zuschreiben. Selbst die alten Ägypter und Hildegard von Bingen werden angeführt, um die Heilung bzw. Milderung von Heuschnupfen, Allergien, Bluthochdruck, Stärkung des Immunsystems usw. als positiven Aspekt des Wachteleier-Verzehrs herauszustreichen. 

Da es für diese heilende Wirkung -wie bei vielen naturheilkundlichen Methoden- keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, sind diese Argumente aus meiner Sicht vorerst ohne jede Relevanz. Bei "fehlenden wissenschaftlichen Beweisen" muss man bedenken, dass kaum ein Naturheilkundler das Geld aufbringen kann, um seine Aussagen durch Forschungen, Studien und Langzeittests zu beweisen. Große Unternehmen, die das passende Kleingeld hätten, haben sicher kein Interesse daran, jahrhundertealte Aussagen aus der Naturheilkunde endgültig wissenschaftlich zu belegen. Daher sollte man sich weder auf die eine noch auf die andere Seite verlassen. Rein theoretisch könnte auch etwas möglich sein, was bisher noch niemand wissenschaftlich bewiesen hat. 

Tatsache ist jedoch, dass weder die alten Ägypter noch Hildegard von Bingen Eier der "Japanischen Legewachtel" verzehren konnten. Ihre naturheilkundlichen Erkenntnisse beschränken sich auf die Eier der wildlebenden Wachteln. Japanische Legewachteln wurden erst in den letzten Jahrhunderten gezüchtet. Das Leben und die Ernährung der Wachteln waren vor Jahrhunderten völlig anders, was sich auch in der chemischen Zusammensetzung der Eier niederschlagen muss. Es ist meiner Meinung nach irreführend, wenn man jahrhunderte- bzw. jahrtausendealte Aussagen zu "anderen" Tieren heranzieht, um Wachteleier zu vermarkten. Wachtel ist nicht gleich Wachtel, genauso wie Schwein nicht gleich Schwein ist. Wildschwein schmeckt völlig anders als Hausschwein :-) 

Die Stärkung des Immunsystems, welche man den Wachteleiern nachsagt, könnte jedoch darauf zurückzuführen sein, dass Wachteleier einen vergleichsweise hohen Zink-Gehalt haben. Zink ist wichtig für das Immunsystem. In einigen Studien wird auch behauptet, dass Wachteleier sechsmal mehr Vitamin B1, siebenmal mehr Eisen und fünfzehnmal mehr Vitamin B12 als andere Eier enthalten sollen.

Ich kenne aus meinem Umfeld nur eine Erkrankung, bei der Wachteleier wirklich helfen können: Die Hühnereierallergie. 

Ob Wachteleier wirklich "gesünder" als Hühnereier sind, möchte ich nicht beurteilen. Entscheidend ist bei solchen Vergleichen immer, ob Hühner und Wachteln ähnlich "gesund" ernährt und gehalten werden. Die Eier einer nicht sachgemäß gehaltenen, einseitig ernährten oder kranken Wachtel können bestimmt schlechtere Nährwerte als die eines gut gefütterten, freilaufenden Bauernhuhnes haben.

Zusammengefasst heißt das für mich persönlich: Wachteleier sehen mit Schale sehr dekorativ aus, beispielsweise als Osterdekoration. Ohne Schale mag ich sie besonders zum Frühstück, sowohl als gekochtes Ei als auch als Rührei. In Zeiten mit höherer Legeleistung füllen wir die Eier in eine Flasche. Wachteleierlikör ist wahrscheinlich die ungesündeste, aber gleichzeitig leckerste Variante des Wachteleis. Aus meiner Sicht sind das bereits genug Argumente, die für das Wachtelei sprechen. 

Abschließend noch ein paar Worte zur Umrechnung von Kochrezepten und Anwendung der Wachteleier: Nach unseren Erfahrungen kann man Wachteleier im Haushalt  wie Hühnereier einsetzen, wenn man den Faktor "4" anwendet. Pro Hühnerei im Kochrezept bzw. Backrezept verwendet man einfach 4 Wachteleier.  

(Link zur Wikipedia am Ende des Artikels) 

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